Bürgermeister Michael Ludwig hob in seiner Rede anlässlich der Ehrung „eines großen Europäers, aber auch eines großen Freundes der Stadt Wien“ die Leistungen Junckers hervor: Er hätte als Vorsitzender der Euro-Gruppe und als Kommissionspräsident die EU in Zeiten der Finanzkrise über den Brexit bis hin zum Handelsstreit mit Donald Trump durch besonders turbulente und herausfordernde Zeiten geführt: „Jean-Claude Juncker war und ist ein großer Freund Österreichs und Wiens. Er hat sich schon während des österreichischen EU-Beitritts stark engagiert. Er ist persönlich nach Österreich gekommen, um Skepsis und Sorgen zu zerstreuen“, erinnerte Ludwig. In seiner Laudatio beschrieb Bundespräsident a.D. Heinz Fischer den ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Juncker als „großen Europäer, ein Politiker mit Charakter, klarer Haltung und Weltanschauung“. Juncker hätte ein „Sensorium für soziale Fragen“ und eine „menschliche Haltung zum Thema Migration“. Juncker bedankte sich augenzwinkernd für die lobenden Worte – es sei „ein genussvolles Ereignis“ solchen Reden zu lauschen, auch wenn es sich ein bisschen anfühle wie ein verfrühter Nachruf, scherzte der langjährige Regierungschef des Großherzogtums Luxemburg. Er betonte die vielen, auch persönlichen Verbindungen mit Österreich und Wien und appellierte an den Zusammenhalt in Europa, insbesondere unter kleinen Ländern. Die könnten durchaus auch selbstbewusster gegenüber größeren EU-Mitgliedern auftreten, denn: „Ein kleiner Floh kann einen Löwen zum Wahnsinn treiben, umgekehrt ist das nicht so einfach möglich.“ Am Mittwoch hat Juncker Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu einem Arbeitsessen getroffen.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 20. Oktober 2021