Das Neue Europäische Bauhaus bereichert den europäischen Grünen Deal, der Europa bis 2050 klimaneutral machen soll, um eine kulturelle und kreative Dimension. Wie das von EU‑Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen initiierte Neue Europäische Bauhaus umgesetzt werden kann, darüber diskutierten am Montag in der Villa Tugendhat in Brünn EU-Kommissarin Mariya Gabriel, EU-Abgeordnete Martina Dlabajová, der Tschechische Vizeminister für Kultur Vlastislav Ouroda und Konservator-Restaurateur und Kunsthistoriker Ivo Hammer. Martin Selmayr, EU-Botschafter in Österreich, moderierte. Die Veranstaltung wurde von den Vertretungen der Europäischen Kommission in Österreich und Tschechien in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum Wien organisiert.
EU-Kommissarin Mariya Gabriel sagte: „Mit der Initiative Neues Europäisches Bauhaus laden wir Interessierte aus den Bereichen Architektur, Kunst, Handwerk, Wissenschaft und Technik ein, sich gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu überlegen und zu realisieren. Die Villa Tugendhat mit ihrer architektonischen Klarheit, ihren nahtlosen Übergängen zwischen Innen- und Außenbereich und ihrer zeitlos innovativen Einrichtung ist nicht nur Weltkulturerbe von unschätzbarem Wert, sondern auch eine Inspiration für künftige nachhaltige und inklusive Projekte, die unsere Augen, unseren Geist und unsere Seele ansprechen.“
EU-Botschafter Martin Selmayr betonte: „Architektur und die Europäische Union haben viel gemeinsam. Wir sind alle Baumeister, wir wollen etwas gemeinsam errichten. In der Europäischen Union arbeiten wir an unserem gemeinsamen Haus Europa und wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, wenn es einmal Rückschläge gibt. Manchmal muss man eben vom direkten Weg ein Stückchen abweichen und kommt dann über eine andere Route zum Ziel.“ Beim Neuen Europäischen Bauhaus gehe es nicht um Richtlinien und Verordnungen: „Es geht darum zusammenzuarbeiten, um etwas Schönes und Nachhaltiges zu erschaffen – so wie die Villa Tugendhat.“
Der deutsche Architekt Ludwig Mies van der Rohe gestaltete die Villa Tugendhat von 1929 bis 1930. Sie wurde im Jahr 2001 auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und ist heute Brünns Ikone des modernen Wohnbaus. Das beeindruckende Bauwerk stellte die perfekte Kulisse dar, um die Hauptmerkmale des Neuen Europäischen Bauhauses in Form von Innovation, Nachhaltigkeit, Ästhetik und kultureller Bedeutung hervorzuheben. Das Neue Europäische Bauhaus ist eine kreative und interdisziplinäre europaweite Initiative. Für die Finanzierung werden rund 85 Millionen Euro für Projekte aus EU-Programmen im Zeitraum 2021-2022 bereitgestellt.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 22. November 2022
- Autor
- Vertretung in Österreich